
Teresa Bücker: Alle Zeit - Care gerecht zu gestalten
Montag, 6. März 2023, 18.00 - 19.30 Uhr, Online
Unser menschliches Leben ist angewiesen auf Fürsorge für uns und andere. Das Kümmern umeinander gut zu organisieren, ist gerade dann eine besondere Herausforderung, wenn Menschen Eltern werden oder Verantwortung als pflegende Angehörige übernehmen. Männer und Frauen wollen heute den Anforderungen an eine eigenständige Erwerbsbiografie und an Care-Arbeit gerecht werden. Das gelingt vielen Paaren bis zur Familiengründung, doch dann öffnet sich der Care-Gap, Pay-Gap und Pension-Gap mit Nachteilen für alle. Gleichberechtigung sieht anders aus. Wie die vielfältigen Herausforderungen gemeinsam gut bewältigt werden und unser Leben fürsorglicher gestaltet wird, diskutieren wir mit der Vordenkerin im Bereich Feminismus, Arbeit und Gesellschaft, der Buchautorin Teresa Bücker.
Anmeldung bis 1. März 2023 mit dem Anmeldeformular (bitte vor dem Ausfüllen downloaden) an anmeldungbv-tpb@kfd.de oder T 0211 44 992-48
Der Equal Care Day
In Deutschland kümmern sich vor allem Frauen um die unbezahlte Sorgearbeit, wie Kindererziehung, die Pflege von Angehörigen oder die Hausarbeit. Dadurch können sie weniger Zeit in ihren Beruf investieren und erhalten weniger Lohn und weniger Rente.
Sorgearbeit ist wichtig und muss gerecht verteilt werden
Die kfd engagiert sich seit Jahrzehnten für die Aufwertung der Sorgearbeit und hat zum Beispiel erreicht, dass die Mütterrente eingeführt wurde. Frauen erhalten heute mehr Entgeltpunkte und damit mehr Rente für die Erziehung ihrer Kinder als vor wenigen Jahren.
Wir fordern konkret:
- Sorgearbeit muss mehr Wertschätzung erfahren, denn sie bildet die Basis unserer Gesellschaft.
- Unbezahlte Sorgearbeit soll zu gleichen Teilen von Männern und Frauen geleistet werden.
- Kindererziehungszeiten und Pflege von Angehörigen müssen sich deutlich höher auf die Rente auswirken.
- Der Staat soll die faire Aufteilung der Sorgearbeit fördern.
Aktuell unterstützen wir das Netzwerk Equal Care, einen Zusammenschluss aus Ehrenamtlichen, die in Projektteams gemeinsam auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam machen. Auch wir als Frauenverband informieren über den Care-Begriff, den Mental Load und den Gender Care Gap und arbeiten daran, politische Forderungen zu formulieren und Lösungen zu erarbeiten. Daher setzen wir uns mit anderen Aktivistinnen am Equal Care Day rund um den 29. Februar dafür ein, dass unsichtbare Sorgearbeit sichtbar wird.

Der Begriff Equal Care bezeichnet die faire und gleichwertige Verteilung von Sorgearbeit. Fair ist dabei die Aufteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern, aber auch zwischen arm und reich, alt und jung, zugezogen und alteingesessen.
Equal Care bezieht sich auf ALLE Sorgetätigkeiten - egal ob professionell und privat, bezahlt und unbezahlt, Erziehung oder Pflege. Das Ziel ist eine gleichwertige Verteilung aller Sorgearbeiten und der Appell, Verantwortung zu übernehmen, Care-Arbeit zu honorieren und einen gesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen, damit Sorgetätige nicht finanziell und ideell bestraft werden für ihre systemrelevante Arbeit.
Was ist der Equal Care Day und wann findet er statt?
Der Termin für den Equal Care Day wurde von den Initiator*innen bewusst auf den 29. Februar gelegt. Der Schalttag, der nur alle 4 Jahre stattfindet und in den Jahren dazwischen übergangen wird, weist darauf hin, dass die Sorgearbeit (Care-Arbeit) meist als unsichtbare Arbeit wahrgenommen und daher nicht gesehen oder entlohnt wird. Sie wird daher in der Öffentlichkeit nur wenig diskutiert.
Der Aktionstag symbolisiert außerdem das Verhältnis von 4:1 bei der Verteilung von Care-Arbeit: Rein rechnerisch würden Männer etwa vier Jahre benötigen, um das gleiche Maß an privater, beruflicher und ehrenamtlicher Fürsorgetätigkeiten zu erbringen wie Frauen in einem Jahr!
In den Jahren ohne den 29. Februar verschiebt sich der Equal Care Day auf den 1. März.
Am Aktionstag stehen die unbezahlte Sorgearbeit zuhause und auch die professionellen Pflege- und Sorgeberufe im Fokus. Es geht auch darum, typische Frauenberufe aufzuwerten. Weitere Informationen und Hintergründe finden Sie unter www.equalcareday.de
Am 29. Februar weisen wir als kfd einmal mehr darauf hin, dass die Aufgaben der Fürsorge und Pflege gleichmäßiger auf beide Geschlechter zu verteilen sind. Sie sollen generell aufgewertet und ihre arbeitsrechtlichen sowie gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen verbessert werden. Die kfd beteiligt sich mit ganz verschiedenen Aktionen an diesem Tag.
Der Equal Care Day kurz erklärt ...
Do you equal care?

Es gibt so viele Aufgaben rund um den gemeinsamen Haushalt und die Freizeitgestaltung, aber auch mit Kindern und hilfsbedürftigen Angehörigen, die erledigt sein wollen. Vieles davon will nicht nur praktisch umgesetzt werden, sondern muss auch im Vorfeld bedacht und geplant werden. Auch dies sollte gleich verteilt sein.
Du wirst erstaunt sein, wie viele Dinge Du jeden Tag im Kopf hast. Das nennt man auch Mental Load ...
Welche und wie viele Aufgaben übernimmst Du zuhause?
Hier geht's zum Selbsttest ...

Sorgearbeit soll gerecht verteilt sein!
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