Impuls
Manchmal dauert Veränderung ewig. Manchmal kommt sie ganz plötzlich. Und manchmal passiert beides gleichzeitig. Der Karfreitag steht für das, was zerbricht. Für das, was nicht mehr heil wird. Für das, was wir loslassen müssen.
Aber Ostern sagt: Es geht weiter. Auch wenn’s keiner für möglich gehalten hätte. Auch wenn alles dagegenspricht.
Auferstehung heißt nicht: alles wieder gut. Sondern: Es geht weiter – neu, anders, oft kleiner, zarter, leiser. Aber mit Hoffnung.
Vielleicht ist Wandel gar nicht das große, laute Ding, das alles anders macht. Sondern das leise „Trotzdem“. Die zarte Pflanze, die sich durch den Asphalt schiebt. Das Lächeln nach den Tränen. Der neue Anfang mitten im Ende.

Experiment
Mach in dieser Woche etwas, wobei du dich so richtig lebendig fühlst. Irgendwas, wofür du vielleicht im Alltag nur wenig Zeit hast. Oder was ganz Neues, was du dir schon immer mal vorgenommen hast. Gönn dir dafür Zeit und Raum. Mach dir selbst ein Wandelmut-Geschenk. Vielleicht steckt da ja Auferstehung drin?
Impuls
Jede Veränderung ist auch ein Schritt ins Ungewisse. Selbst, wenn ich weiß, wo’s hingehen soll, bleibt dieses mulmige Gefühl: Was, wenn’s nicht klappt? Was wenn ich falsch liege?
Bei mir wird dann wichtig, zu glauben. An mich selbst und an jemanden, die mehr und größer ist als ich. Nicht als Problemlöserin für alles, sondern eher wie ein Boden, auf dem ich stehe, wenn alles andere in Bewegung ist.
„Fürchte dich nicht“ – das steht über 300 Mal in der Bibel. Das ist oft leichter gesagt als getan. Aber es erinnert mich: ich bleib nicht alleine mit all der Unsicherheit. Da gibt es etwas, jemanden, auf die ich mich verlassen kann.

Experiment
Nimm dir einen ruhigen Moment und guck in deine Vergangenheit. Auf all das, was du schon geschafft hast, wie du gewachsen und geworden bist. Welche Veränderungen du schon erlebt hast. Was oder wer hat dir dabei Mut gemacht? Schreib dir deine Mutmacher auf kleine Zettel und verwahre sie gut.
Wenn du in Zukunft Mut und Zuspruch brauchst, dann zieh ein (oder mehr) der kleinen Zettel, lass dich erinnern und lass dir Mut machen.
Impuls
Egal, ob Veränderung uns von außen erwischt oder ob wir uns danach sehnen, es geht besser, wenn wir damit nicht alleine dastehen. Freund*innen, die Veränderungen mitmachen, begleiten und unterstützen sind Gold wert. Genauso wie die, die uns ehrlich ihre Meinung sagen und uns so nehmen, wie wir sind. Manchmal sind das die Menschen, die uns schon seit Jugendtagen begleiten – und manchmal ganz andere. Diese Beziehungen bieten Halt, wenn um uns herum und in uns drin so viel in Bewegung geraten ist. Mit einer „Bande“ von Menschen unterwegs sein, öffnet neue Perspektiven.

Experiment
Wer gehört zu Deiner „Bande“? Wer macht dich stark und geht deine Wege mit? Und für wen bist du eine Cheerleaderin?
Manchmal wissen wir gar nicht, wie wichtig wir füreinander sind. Sag in dieser Woche einem (oder mehreren) Menschen, was sie für dich bedeuten.
Schau was passiert.
Impuls
Wenn’s anders kommt, als ich geplant habe, dann bin ich meist ziemlich irritiert. Da versuch ich schon, alle Eventualitäten abzuhaken und dann – ist doch alles anders. Irgendwas kommt dazwischen, irgendwas funktioniert nicht, oder es fühlt sich einfach nicht so gut an, wie ich gedacht hatte. Wer sich auf Veränderung einlässt erlebt so was – ganz bestimmt. Und wer Veränderung erlebt, die selber gar nicht geplant war, noch bestimmter.
Aber manchmal entsteht dadurch auch ganz was Neues. Oder ich stelle fest, die Richtung war vielleicht doch nicht die Richtige, da muss ich doch mal den Kurs korrigieren. Meine Irritation, mein Ärger, die erzählen mir was.

Experiment
Kleine Irritationen, Ärgermomente gibt es irgendwie immer. In dieser Woche achte mal darauf, wie du reagierst, wenn etwas anders ist als gedacht. Vielleicht notierst du dir solche Momente. Setz dich einen Abend hin und guck dir die Situationen an. Was wäre gewesen, wenn alles so gewesen wäre, wie gedacht? Und was ist passiert, weil es so war wie es war? Ärgerst du dich immer wieder über das Gleiche?
Von welchen Möglichkeiten erzählt dir deine Irritation?
Impuls
Manchmal sehne ich mich total nach Veränderung. Und ich weiß auch: ich bin diejenige, die etwas verändern muss. Aber wenn’s dann konkret werden soll, dann bleib ich oft stecken. Veränderung riskiert immer irgendetwas. Und die Angst macht sich oft größer als sie sein müsste. Da drüber hinwegzukommen ist gar nicht so leicht. Was helfen kann? Sie genau anzugucken. Dann wird sie meistens kleiner.

Experiment
Nimm eine kleine Sache und probiere wie es ist, sie ganz anders zu machen als sonst. Putz dir mit der anderen Hand die Zähne. Oder tu erst die Milch und dann das Müsli in die Schüssel (oder umgekehrt). Oder geh den anderen Weg nach Hause. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Spüre dem nach, was in dir vorgeht. Was passiert mit dem anfänglichen Unbehagen? Bleibt es? Geht es weg? Und könnte das bei größeren Sachen genauso sein?
Impuls
Wenn ich aufgeräumt habe, dann hab ich vor allem eines: Platz. Das gilt für meine Wohnung genauso wie für Kopf und Herz. Es ist ganz egal, ob es die ungewaschene Wäsche ist, die mich belastet oder ein Konflikt oder ein Denkmuster aus dem ich einfach nicht rauskomme. Alles, was das Leben enger macht, schränkt auch die Vorstellungskraft ein.
Wenn ich da was aufgeräumt, geklärt oder ausgemistet habe, dann kann meine Phantasie sich austoben. Es ist, als hätte jemand den Deckel von meinen Gedanken genommen und was vorher schwer und kaum vorstellbar war, bekommt Flügel.

Experiment
Gibt es Dinge, die schon lange bei dir wohnen, aber die eigentlich nur da sind, weil du sie nicht wegwerfen willst? Sammle sie in einer Kiste in der Nähe der Wohnungstür. Und wenn Besuch kommt, dann lass sie mal durchgucken, ob sie davon etwas haben wollen. So bekommen die Dinge ein neues Zuhause und sind aber nicht mehr dein Ballast.

Experiment
Was soll sich bei mir verändern? Setz dich hin und schreibe (am besten ohne langes Nachdenken) eine Liste mit mindestens 20 Dingen. Am allerbesten sind das Dinge die du selbst tun oder lassen kannst.
Nimm die sieben wichtigsten, schreibe jeweils eins auf einen Zettel, falte die Zettel und tu sie in ein Glas oder eine Schale. Ziehe in jeder Woche der Fastenzeit einen der Zettel und tu (oder lasse) was darauf steht.